Nachhaltige Fonds – Überblick der Anlagemöglichkeiten

Sie interessieren sich für nachhaltige Investments? Wir zeigen, welche Anlagemöglichkeiten es gibt und welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind.

Was bedeutet Nachhaltigkeit?

Nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit sollen Ressourcen dauerhaft genutzt werden, indem ihre natürliche Regeneration gewährleistet wird. In einer nachhaltigen Forstwirtschaft wird langfristig nur so viel Holz geschlagen, wie neue Bäume nachwachsen. Über kirchliche Einrichtungen und Stiftungen wurden frühzeitig Nachhaltigkeitskriterien für die Investments größerer Vermögen oder Kapitalanlagen wie für die 1832 gegründete Versicherungsgesellschaft Friends Provident berücksichtigt. Seit den 1990er-Jahren gelten Nachhaltigkeitskriterien vermehrt für institutionelle Investoren wie Pensionseinrichtungen von Unternehmen oder staatlichen Einrichtungen. Seit August 2022 werden auch private Anleger in der Beratung aktiv danach gefragt, ob Nachhaltigkeitskriterien in ihren Investments berücksichtigt werden sollen.

Die schnelle Frage zum Thema:

Legen Sie bei Ihrer Geldanlage Wert auf Nachhaltigkeit der Investments?

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Gesetzliche Grundlagen nachhaltiger Investments

Für nachhaltige Investments in Deutschland gelten die Regeln der Europäischen Union (EU). Mit dem European Green Deal soll Europa ab 2050 klimaneutral sein. Abgeleitet wurden diese Ziele von der Kommission der EU aus dem Pariser Klimaschutzabkommen von 197 Staaten der Vereinten Nationen (UN), das von rund 180 Staaten ratifiziert wurde. Danach soll die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf deutlich unter zwei Prozent begrenzt werden und die Finanzmittelflüsse in Einklang mit diesem Ziel gebracht werden. Die EU-Kommission schätzt den dafür notwendigen jährlichen Investitionsbedarf in der EU auf 260 Milliarden Euro, den sie durch Umleitung von bisher nicht nachhaltigen in nachhaltige Investitionen erreichen will.

2022 trat die Taxonomieverordnung in Kraft, in der die Kriterien (Taxonomie) für Nachhaltigkeitsbewertung festgelegt wurden. Fonds müssen in den Anlegerinformationen den Anteil nachhaltiger Investments ausweisen. Laut der Taxonomie-Verordnung handelt es sich um ein nachhaltiges Unternehmen, wenn die Tätigkeit des Unternehmens zu mindestens einem Umweltziel einen Beitrag leistet und zugleich keinem anderen Umweltziel schadet.

Die sechs Umweltziele sind:

  • der Klimaschutz
  • die Anpassung an den Klimawandel
  • der nachhaltige Einsatz und Gebrauch von Wasser oder Meeresressourcen
  • der Übergang zur Kreislaufwirtschaft
  • Vorbeugung oder Kontrolle von Umweltverschmutzung
  • der Schutz und die Wiederherstellung von Biodiversität und Ökosystemen

Mit der Sustainable Finance Disclosures Regulation (SFDR), die in Deutschland auch unter dem Begriff EU-Offenlegungsverordnung bekannt ist, wird die Umsetzung der Ziele in drei verschiedenen Kategorien von Finanzprodukten geregelt. In Artikel-6-Fonds werden Nachhaltigkeitsrisiken und die Folgen für die Rendite veröffentlicht. Artikel-8-Fonds informieren zudem, wie nachhaltige Merkmale erfüllt werden. Als besonders nachhaltig gelten Artikel-9-Fonds. Seit August 2022 müssen Anlageberater die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden ermitteln. Damit beabsichtigen die Gesetzgeber der Europäischen Union, zusätzliches Kapital durch Privatanleger den nachhaltigen Investments zuzuführen.

Nachhaltigkeit gewinnt eine zunehmende Bedeutung im Bereich der privaten Investments. Bis Ende 2022 waren nach Angaben des Fondsverbands BVI 619 Milliarden Euro in Publikumsfonds mit Nachhaltigkeitskriterien investiert.

Kriterien und Auswahl der Investments von Nachhaltigkeitsfonds

Fonds können unterschiedliche Investmentansätze verfolgen. ESG-Fonds investieren nach ökologischen und sozialen Prinzipien sowie der guten Unternehmensführung (Environmental, Social, Governance – ESG), die von einzelnen Fonds und Indizes unterschiedlich definiert sein können. Die SDG-Kriterien richten sich nach von den Vereinten Nationen bestimmten Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals – SDG). Die Investmentauswahl kann über verschiedene Verfahren erfolgen. Beim Ausschluss können Branchen mit ethisch kontroversen Geschäftsfeldern wie beispielsweise der Rüstung (z. B. geächtete Waffen) oder Länder, die gegen anerkannte Normen verstoßen (z. B. Kinderarbeit), ausgeschlossen werden. Beim Best-Class-Ansatz wird für jede Branche anhand verschiedener Nachhaltigkeitsratings das nachhaltigste Unternehmen ausgewählt.

Chancen und Risiken

Je nach Anlageklasse ergeben sich für Sie unterschiedliche Chancen und Risiken. Aktien versprechen in der Regel höhere Renditen als Anleihen oder Immobilien, unterliegen aber auch einem höheren Risiko kurzfristiger Kursschwankungen. Breit gestreute Fonds können das Risiko des Ausfalls eines Einzelinvestments im Gegensatz zu einem geschlossenen Fonds mit nur einer Solar- oder Windkraftanlage besser streuen, unterliegen aber auch einem Marktrisiko. Mit nachhaltigen Fonds sind die Nachhaltigkeitsrisiken für die Anleger von Aktiengesellschaften aufgrund von Kursverlusten durch negative Ereignisse hinsichtlich der Umwelt, sozialer Standards oder bei der Unternehmensführung auf die Investments geringer als bei herkömmlichen Fonds.

Arten nachhaltiger Fonds

Sie möchten Ihr Geld gewinnbringend anlegen oder regelmäßig einen bestimmten Betrag ansparen? Sie können in verschiedene Arten von nachhaltigen Fonds wie in die ERGO Investmentprodukte investieren, die eine große Auswahl nachhaltiger Fonds nach Anlageklassen und Chancen-Risiko-Neigung der Anleger bieten. Mit ERGO Investmentprodukten erhalten Sie den Zugang zu nachhaltigen Fonds (MEAG FairReturn, MEAG Nachhaltigkeit, ERGO Vermögensmanagement Robust, ERGO Vermögensmanagement Ausgewogen sowie ERGO Vermögensmanagement Flexibel).

Sie interessieren sich für Investmentfonds, haben aber nicht die nötige Zeit, jeden Tag das Börsengeschehen zu verfolgen?
Bei aktiv gemanagten Investmentfonds wählt ein Fondsmanager die Anlagen aus. Bei nachhaltigen Aktienfonds sind dies Aktien, bei Rentenfonds Anleihen von Unternehmen oder Staaten. Nachhaltige Mischfonds können in Aktien und in Anleihen anlegen.

Die Fondsauswahl von ERGO bietet sicher auch für Sie genau das Richtige. Mehr über die Anlegertypen und die passenden Fonds finden Sie in der Fondsauswahl. Und mit den nachhaltigen Fonds von ERGO und MEAG investieren Sie bevorzugt in Wertpapiere von Unternehmen/Ausstellern, die ihren wirtschaftlichen Erfolg mit Rücksicht auf Umwelt und Gesellschaft erzielen und die Grundsätze guter Unternehmensführung einhalten (siehe auch ESG-Kriterien). Sie können einfach online ein Depot eröffnen oder sich von Ihrem ERGO Berater vor Ort beraten lassen.

Investmentfonds – die moderne Antwort auf Altersvorsorge und Geldanlagen

Je nach persönlicher Lebenssituation unterscheiden sich oftmals die finanziellen Ziele: Mit ERGO Investmentprodukten schaffen Sie ideale Voraussetzungen, Ihre finanziellen Ziele zu erreichen. Dabei stehen Ihnen neben dem Fondssparen auch die Anlageformen Einmalanlage und Auszahlplan als Möglichkeiten für Ihre Kapitalanlage zur Verfügung. Vereinbaren Sie ganz einfach ein Beratungsgespräch.

Wertzuwachs nachhaltiger Fonds

Die Beschränkung auf als nachhaltig definierte Investments kann zu einer geringeren Rendite des nachhaltigen Fonds im Vergleich zu einem Fonds ohne solche Einschränkungen führen. Denn die Begrenzung der Anzahl der Investments schränkt auch die Bandbreite möglicher Ergebnisse ein. Kurzfristig kann der Trend zu nachhaltigem Wirtschaften und Investments sich positiv auf die Wertentwicklung nachhaltiger Anlagen auswirken.

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