Schüleraustausch – woran muss ich bei der Planung denken?

Vor einem geplanten Austauschjahr ist die Aufregung groß. Welche Austauschprogramme gibt es? Was kostet das? Und worauf muss ich vor der Abreise ins Gastland achten? Hier beantworten wir wichtige Fragen zum Schüleraustausch.

Wann fängt die Planung für einen Auslandsaufenthalt an?

Für die Planung eines Auslandsjahres ist ausreichend Zeit einzuplanen. „Ich finde, man sollte mindestens ein Jahr vorher mit der Planung beginnen“, rät die 15-jährige Schülerin Elba Z. „Ich habe sogar noch früher angefangen, mich zu informieren.“ Schließlich muss das Auslandsjahr sinnvoll in die eigene Schulzeit und das eigene Schulsystem integriert sein.

Auch gilt es, sich vorab zu entscheiden: Soll es ein ganzes Schuljahr oder ein Schulhalbjahr sein? „Ich bin zunächst für dreieinhalb Monate nach Irland gegangen und habe meinen Aufenthalt dann noch mal auf ein Schulhalbjahr verlängert“, erzählt die Hamburger Gymnasiastin.

Sprachreise oder Schüleraustausch – was passt gut zu mir?

Interkulturelle Erfahrungen sammeln, Fremdsprachenkenntnisse verbessern: Je nachdem, wie lange und auf welche Art und Weise Schülerinnen und Schüler unterwegs sein möchten, lässt sich ein Auslandsaufenthalt sowohl mit einer Sprachreise als auch per Schüleraustausch erleben. Sprachreisen werden in der Regel für Schülergruppen organisiert, bei einem Austausch geht man meist allein in eine Gastfamilie, manchmal lernt man dort vor Ort neue Gastgeschwister kennen.

Elba hat ihre Gastfamilie in Dublin über eine Austauschorganisation gefunden. „Ich hatte so viel Glück mit meinen Gasteltern, sie sind einfach großartig“, sagt Elba. Mit ihr haben in der irischen Gastfamilie noch eine deutsche Gastschwester und ein Gastbruder aus Spanien gelebt, alle haben sich gut verstanden.

Welche Schüleraustauschprogramme gibt es?

Wer genug Zeit für die Vorbereitung eines Austauschjahres einplant, kann sich in Ruhe nach einer passenden Austauschorganisation und dem passenden Austauschland umschauen – schließlich soll das Auslandsjahr unvergesslich werden. „Ich habe mich für Irland entschieden, weil ich gern in ein englischsprachiges Land wollte“, erklärt Elba.

In ihrer Schule hingen Plakate und Flyer, die auf eine Messe aufmerksam gemacht haben. Zusammen mit ihrer Mutter und einer Freundin hat sich Elba an verschiedenen Messeständen informiert und ist mit einem Riesenstapel an Broschüren und Büchern nach Hause gegangen. Auch gemeinnützige Organisationen wie die Deutsche Stiftung Völkerverständigung geben Auskunft, ebenso wie der Deutsche Fachverband High School e.V. (DFH).

Was leisten die Austauschorganisationen?

Von der Entscheidung für das Zielland über die Wahl der Schule und die Vermittlung einer Gastfamilie bis zu Reisevorbereitung, Abreise und Ankunft vor Ort – einen Austausch auf eigene Faust zu organisieren, braucht eine Menge Know-how.

Die meisten Schüler und Eltern nehmen deshalb die Leistungen einer Austauschorganisation in Anspruch. Dazu gehören zum Beispiel informierende und beratende Gespräche, der Besuch von Vorbereitungsseminaren, die Auswahl der Schulen und Partnerorganisationen, Flugorganisation sowie die persönliche Beratung und Betreuung von Schülern und Eltern vor und während des Aufenthalts. Die Kosten können je nach Programm, Dauer, Schule und Zielland stark variieren. Deshalb ist es klug, vorab verschiedene Angebote einzuholen und zu vergleichen.

Stipendien für Austauschschüler – wie und wo bewerben?

Neben den Ausgaben für das Austauschprogramm kommen oft noch Kosten für Impfungen und Visum dazu. Auch Taschengeld muss einkalkuliert werden. Nicht selten sind es mehrere tausend Euro, die aufgebracht werden wollen. Aber auch für Schüler gibt es verschiedene Stipendien und finanzielle Unterstützung. Die Webseite der Deutschen Stiftung Völkerverständigung bietet eine Stipendiensuche mit verschiedenen Suchfunktionen wie Art des Stipendiums – zum Beispiel Highschool, Sprachreise, Freiwilligendienste oder Studium – sowie für verschiedene Länder.

Die gemeinnützige Stiftung fördert sowohl Schüleraustausch als auch Gap Year (Übergangsjahr nach dem Schulabschluss vor Beginn einer Ausbildung oder eines Studiums) als auch Studentenaustausch. Ein Stipendium ist nicht nur finanziell hilfreich, sondern macht sich genau wie ein Auslandsjahr auch gut im Lebenslauf sowie im späteren Berufsleben.

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Der Schulbesuch im Zielland – worauf kommt es an?

Vor allem der Schulbesuch mit gleichaltrigen Schülern einer Klassenstufe trägt zu einem erfolgreichen Austauschjahr bei. Es gibt zwei Möglichkeiten der Teilnahme: Der klassische Schüleraustausch umfasst gegenseitige Besuche von Schülern, dauert meist drei bis vier Wochen und wird von Partnerschulen oder Partnerstädten verschiedener Länder durchgeführt. Beim individuellen Schulbesuch wohnen die Schüler im Internat oder in einer Gastfamilie, meist für die Dauer von drei, sechs oder zwölf Monaten.

Ob die Heimatschule ein Auslandsjahr anerkennt oder nicht, sollte man am besten vorab klären. Es ist ratsam, sich gut zu informieren – der Aufbau von Schulen in den USA etwa kann von Schulbezirk zu Schulbezirk sehr unterschiedlich sein. Der Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustauschorganisationen AJA informiert über die Anerkennungsbedingungen.

Welche Dokumente und Versicherungen sind wichtig?

Vor der Abreise steigt die Aufregung bei Schülern und Eltern – umso wichtiger ist es deshalb, sich rechtzeitig und mit ausreichend Vorlauf um alle offiziellen Papiere, Impfungen und Versicherungen zu kümmern. Zur Vorbereitung der Dokumente zählen ein gültiger Pass, falls erforderlich ein Visum, manchmal auch Zeugnisse. Bei der gesundheitlichen Vorbereitung ist es gerade in Pandemiezeiten wichtig, den Impfpass dabei zu haben.

Auch an persönliche Medikamente, die es im Zielland vielleicht nicht gibt, ist bei Bedarf zu denken. Die wichtigsten Versicherungen, die jeder Austauschschüler haben sollte, sind eine Krankenversicherung sowie eine private Haftpflichtversicherung – beide müssen auch im Ausland gelten. Auch eine Unfallversicherung ist sinnvoll.

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Was gilt es beim Thema Geld zu bedenken?

Wer sich eine Zeit lang im Ausland aufhält, braucht dort auch Geld und ein erreichbares Konto. In Europa können die meisten Girokonten und Karten weiterhin genutzt werden. Sicherheitshalber sollten Schüler und Eltern aber rechtzeitig bei ihrer Heimatbank fragen, welche Leistungen sie im jeweiligen Gastland zu welchen Bedingungen nutzen können.

Geklärt werden sollte auch: Was kosten Kontobewegungen? Was kostet eine Kreditkarte? Kann ich am Geldautomaten im Zielland kostenfrei Geld abheben? Wechsele ich Geld lieber noch hier oder im Zielland? Wichtig zu wissen: Manche Banken berechnen beim Einsatz der Kreditkarte bei jedem Zahlungsvorgang eine Gebühr – das kann sehr schnell hohe Kosten verursachen.

Woran muss ich vor der Abreise ins Gastland noch denken?

Sind Versicherungsschutz im Ausland und finanzielle Fragen geklärt, bleiben nur noch einige persönliche Dinge zu tun. So freut sich jede Gastfamilie über ein kleines Gastgeschenk aus Deutschland. Schön für das gegenseitige Kennenlernen sind auch ein paar Fotos aus dem Heimatland, auf denen man die eigene Schule, die besten Freunde oder verschiedene Familienmitglieder zeigen kann – zum Beispiel Eltern, Geschwister, Großeltern oder Haustiere. Viele Schülerinnen und Schüler führen auch ein Tagebuch.

„Ich liebe mein Bullet Journal und finde es richtig toll, dass ich den Schüleraustausch gemacht habe“, sagt Elba und fügt noch etwas ganz Wichtiges hinzu: „Nach meinem Abitur möchte ich auf jeden Fall im Ausland studieren – und zwar in Irland.“

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