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Packende Duelle, krasse Sensationen, dramatische Elfmeterschießen: Das ist DFB-Pokal. Wir haben für Sie die spannendsten Zweitrunden-Partien in diesem traditionsreichen Wettbewerb zusammengestellt.

26.10.1974: VfB Eppingen – Hamburger SV 2:1
Eppingen, ein 6.000-Einwohner-Ort westlich von Heilbronn, ist an diesem Tag Schauplatz der ersten großen Sensation im DFB-Pokal. 12.000 Fans zwängen sich ins Kraichgau-Stadion, um das Duell des Amateurligisten mit dem damaligen Bundesliga-Tabellenführer zu sehen. Mit zwei unwiderstehlichen Soli schießt Torjäger Gerd Störzer den HSV um Rudi Kargus, Manfred Kaltz und Georg Volkert fast im Alleingang aus dem Pokal. Horst Bertls Anschlusstreffer ist nur noch Ergebniskosmetik.

1.11.2000: 1. FC Magdeburg – FC Bayern 5:3 nach Elfmeterschießen
Es ist die erste und bisher einzige Pleite des FC Bayern gegen einen Viertligisten im DFB-Pokal. Schon 26 Jahre zuvor, im Europacup der Landesmeister, hatten die Magdeburger den Münchnern im Ernst-Grube-Stadion das Leben schwergemacht. Damals hatte Bayern das bessere Ende für sich und kam weiter – diesmal nicht. 1:1 steht es nach 120 Minuten, im Elfmeterschießen hält Magdeburgs Torwart Miroslaw Dreszer die Schüsse von Jens Jeremies und Giovane Elber.

23.9.1997: Eintracht Trier – FC Schalke 04 1:0
Nur wenige Monate zuvor hat man in den Endspielen des UEFA-Cup Inter Mailand besiegt. Nun ist für die Schalker ein Regionalligist eine Nummer zu groß. 17.000 Fans sehen eine kämpfende und stark spielende Trierer Mannschaft, die sich mit dem Siegtreffer durch Rudi Thömmes belohnt. Verrückt: Eine Runde später besiegt die Eintracht mit Borussia Dortmund auch noch den amtierenden Champions-League-Sieger! Erst im Halbfinale ist, nach Elfmeterschießen gegen den MSV Duisburg, Endstation.

25.10.2016: Sportfreunde Lotte – Bayer Leverkusen 6:5 nach Elfmeterschießen
„Wenn du in der Verlängerung mit einem Mann mehr führst und dann noch verlierst, dann ist das an Dämlichkeit nicht zu überbieten“, schäumt Bayer-Sportchef Rudi Völler nach der Partie beim Drittliga-Aufsteiger. Zweimal führt der Bundesligist dank Kevin Volland, doch nicht mal die Gelb-Rote Karte für Tim Wendel (78. Minute) zwingt Lotte in die Knie. Ausgerechnet Bayer-Eigengewächs Benedikt Hernandez wird zum Helden für den Underdog: Er wehrt, von Wadenkrämpfen geplagt, im Elfmeterschießen zwei Versuche ab.

23.9.1978: FC Bayern – VfL Osnabrück 4:5
8.500 Zuschauer verlieren sich im Münchner Olympiastadion, als Paul Breitner, Karl-Heinz Rummenigge & Co. die Pflichtaufgabe gegen den abstiegsgefährdeten Zweitligisten erledigen wollen. Einige Osnabrücker Spieler, heißt es, haben am Vorabend angesichts der Chancenlosigkeit ihres Teams kräftig auf dem Oktoberfest gefeiert. Bundeswehrsoldat Andreas Wagner feiert lieber auf dem Rasen: Dreimal netzt der blonde Stürmer im Kasten von Sepp Maier ein, da nützt auch das Dreierpack von Gerd Müller nichts. 2.000 D-Mark Siegprämie pro Kopf gibt es für die VfL-Helden.

27.10.2010: Kickers Offenbach – Borussia Dortmund 4:2 nach Elfmeterschießen
Der BVB ist unter Trainer Jürgen Klopp auf dem Weg zur Meisterschaft, im DFB-Pokal ist hingegen nach Runde zwei Endstation. Die leidenschaftlichen Fans auf dem Bieberer Berg stärken dem Drittliga-Tabellenführer den Rücken, nach 120 torlosen Minuten haben sich die Kickers das Elfmeterschießen erkämpft. Und obwohl Steffen Haas für den OFC gleich den ersten Elfer verschießt, gibt es ein Happy End. Torwart Robert Wulnikowski (früher Schalke 04) pariert die Schüsse von Lucas Barrios und – Robert Lewandowski!

20.9.1994: 1. FC Kaiserslautern – Borussia Dortmund 6:3 nach Verlängerung
Was für eine Pokalschlacht auf dem berühmten Betzenberg. Rasante Zweikämpfe, rustikale Fouls, Spannung pur: Elf Gelbe Karten verteilt Schiedsrichter Hermann Albrecht, dazu noch Gelb-Rot für den Dortmunder Thomas Franck. Erst in der 89. Minute rettet Andreas Brehme die Lauterer per Elfmeter zum 2:2 in die Verlängerung. Noch einmal geht der BVB durch Matthias Sammer in Führung, ehe der FCK mit drei Treffern in 15 Minuten das Blatt wendet. 33.000 Zuschauer bringen das Fritz-Walter-Stadion zum Kochen.

23.9.2009: VfL Osnabrück – Hamburger SV 7:5 nach Elfmeterschießen
Das ist Werbung für den DFB-Pokal: Der Drittligist und der Traditionsverein spielen mit offenem Visier. Chancen fast im Minutentakt, erst 2:0 für den VfL, dann in der Verlängerung 2:3, dann noch der Ausgleich. Osnabrücks Dennis Schmidt, der den HSV in der Nachspielzeit beim Stand von 2:1 mit einem unnötigen Handspiel im Strafraum wieder ins Spiel gebracht hat (Trochowski verwandelte), tritt als Erster an und trifft – im Gegensatz zu den HSV-Stars Robert Tesche und Mladen Petric.
Video Balltragekind
„Diesen Tag werde ich nie vergessen!“ Das sagen Jungen und Mädchen, die als ERGO Balltragekind bei einem Spiel dabei sein durften.
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