10.000 Schritte – gesund durch Spazieren gehen

Bewegung an der frischen Luft tut gut und hält fit. Schon ein kurzer Spaziergang kann sich positiv auf Ihre Gesundheit auswirken.

Spazieren gehen ist gesund

Bewegen, bewegen, bewegen – fast schon gebetsmühlenartig appellieren Ärzte an ihre Patienten, aktiver zu sein. Doch oft nur mit mäßigem Erfolg. Der Gedanke an anstrengende Workouts schreckt viele ab. Und Viele nutzen die bekannte Ausrede: „Sport ist Mord“. Aber jetzt gibt es gute Nachrichten: Es muss kein langer Lauf oder eine schweißtreibende Wanderung sein. Schon jeden Tag eine Runde spazieren gehen stärkt die Gesundheit. Hauptsache, der Körper kommt in Schwung.
Die US-Richtlinien empfehlen 150 Minuten mäßige körperliche Aktivität pro Woche. Umgerechnet sind das also an fünf Tagen 30 Minuten oder jeden Tag 20 Minuten. Unter körperlicher Aktivität versteht die Wissenschaft „jede Bewegung des Körpers, bei der sich die Muskeln kontrahieren und so der Energieverbrauch höher ist als in Ruhe“.

10.000 Schritte schaffen - Einfach Loslaufen

Einfach loslaufen

Die empfohlenen 20 Minuten sind schnell um. Je nach Tempo sind währenddessen schnell ein bis zwei Kilometer zurückgelegt. Einen Fuß vor den anderen setzen, den Kopf frei bekommen, einfach loslaufen, ohne nachzudenken – spazieren gehen ist so einfach. Die Erkenntnis, dass Bewegung gut tut, ist nichts Neues. Schon Johann Gottfried Seume lehrt in seinem berühmten „Spaziergang nach Syrakus“ von 1803: „Ich bin der festen Überzeugung, dass alles besser ginge, wenn man mehr ginge.“

Ganzheitliche Wirkung beim Spazierengehen

Ganzheitliche Wirkung

Der Effekt ist gewaltig: Im Herzen, im Gehirn und in den Muskeln wachsen durch die Bewegung viele neue kleine Blutgefäße, die den Blutfluss verbessern. Der Organismus wird besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Dadurch sinken Blutzucker und Blutdruck, das Risiko für Krebs, Knochenschwund und Herz-Kreislauf-Krankheiten verringert sich. Und nicht nur körperliche Beschwerden lassen sich das Laufen bessern oder gar herauszögern. Auch die Psyche profitiert: Wer sich bewegt, der beeinflusst sein Fühlen und Denken positiv und bessert emotionale Störungen wie Ängste und Depressionen.

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Besser schlafen durch Spazierengehen

Wer spazieren geht, schläft besser

Menschen, die täglich spazieren gehen, schlafen nachts besser. Das bestätigen Forschungen der japanischen Universität Ryukyus. Wissenschaftler aus Urologie und Altenpflege hatten 31 Männer im Durchschnittsalter von 71 Jahren dazu aufgefordert, 8 Wochen lang jeden Tag 30 Minuten zu flanieren. Zwei Drittel der Probanden berichteten, dass sie tiefer schliefen als in der Zeit vor den abendlichen Rundgängen. Anderen Untersuchungen bestätigen das: Menschen, die sich tagsüber bewegen, wachen nachts seltener auf, ihre Tiefschlafphasen sind länger und sie schlafen insgesamt mehr.Regelmäßige Bewegung könnte damit eine Alternative zu medikamentösen Einschlafhilfen sein.

Krebs und Laufen

Krebs und Laufen

In einer umfangreichen Untersuchung der Amerikanischen Krebsgesellschaft mit 150.000 Teilnehmern hatten diejenigen das geringste Risiko für Dickdarmkrebs, die sich am meisten bewegten. Bei 2 bis 4 Stunden wöchentlich spazieren gehen war das Risiko um 20 bis 30 Prozent verringert, bei 7 Stunden Bewegung sogar um 40 Prozent. Auch bei Brustkrebs ist das Risiko zu erkranken bei Frauen mit regelmäßiger Bewegung geringer. Aktivität ist zudem mit einem günstigeren Krankheitsverlauf beider Erkrankungen assoziiert. Erste Studienergebnisse lassen vermuten, dass Bewegung auch den Beginn und Verlauf anderer Krebserkrankungen positiv beeinflusst.

Spazierengehen senkt Blutdruck

Spazieren gehen senkt Blutdruck

Dass Bewegung Leben rettet, weiß man spätestens seit der Londoner Doppeldecker-Studie. Sie wurde 1953 im britischen Ärzteblatt Lancet publiziert. Sozialmediziner Jeremy Morris fand damals heraus, dass doppelt so viele Londoner Busfahrer an Herz-Kreislauf-Problemen erkrankten wie Kontrolleure. Ein Grund: Die Busfahrer saßen den ganzen Tag hinterm Steuer, die Kontrolleure waren ständig in Bewegung. Eine aktuelle schwedische Studie verglich die Wirkung verschiedener Arten körperlicher Betätigung über einen Zeitverlauf von 12 Jahren. Dabei konnten eine 20-minütige Radtour oder ein ebenso langer Spaziergang das Risiko für Herzversagen am besten senken – und zwar um 21 Prozent.

Laufen stärkt Knochen und Gelenke

Aktiv für den Bewegungsapparat

Laufen stärkt Knochen und Gelenke. Jason Peeler, Gelenkexperte von der US-amerikanischen Universität Manitoba, und seine Kollegen schickten 31 Probanden mit Arthritis-Beschwerden im Knie zum moderaten Training aufs Laufband. Innerhalb weniger Wochen berichteten diese über weniger Schmerzen, und sie waren insgesamt wieder beweglicher. Ein Grund dafür könnte die durchs Laufen gestärkte Oberschenkel-Muskulatur sein. Auch die Risiken einer Osteoporose lassen sich einer Untersuchung der Harvard Medical School in Boston zufolge reduzieren: Ein Gruppe postmenopausaler Frauen marschierte jede Woche vier Stunden und senkte dadurch ihr Risiko für Hüftbrüche um 41 Prozent.

"Grünes" Laufen

„Grünes“ laufen fürs Gemüt

Vor allem Waldspaziergänge wirken sich positiv auf die menschliche Psyche aus, so die Erkenntnis einer Gruppe britischer Wissenschaftler der Universität Essex. Der entspannende Effekt setzte in der freien Natur bereits nach 5 Minuten ein. Die Stimmung und das Selbstwertgefühl als Indikatoren für die psychische Gesundheit stiegen, und die Probanden fühlten sich weniger gestresst. Laufen am Wasser konnte die positive Wirkung zusätzlich steigern: Wer an einem See oder entlang eines Flusses spazierte, war danach noch relaxter. Vor allem Menschen mit emotionalen Problemen profitieren vom Lauf durch die Natur: Ihr Selbstwertgefühl stieg den Untersuchungen zufolge besonders stark an.

Spazieren gegen Diabetes

Dem Diabetes davonlaufen

Übergewicht und mangelnde Bewegung gelten als Hauptrisikofaktoren für einen Typ 2-oder Altersdiabetes. Kein Wunder also, dass regelmäßige Spaziergänge einen erhöhten Blutzucker senken. Das Training beeinflusst direkt den HbA1c, das so genannte Blutzuckergedächtnis: Er lässt sich durch körperliche Aktivität um 0,7 Prozent reduziere. Das entspricht ungefähr der Wirkung einer medikamentösen Diabetestherapie. Wer sich nur schwer zum gehen aufraffen kann, dem könnte ein Vierbeiner helfen: Cindy Lentino, Hauptautorin einer Studie der George Washington Universität in Washington, fand heraus, dass Hundebesitzer im Vergleich zu Sofahockern dreimal seltener von Diabetes betroffen sind.

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