Was hilft gegen Migräne? Ein Überblick

Jede fünfte Frau und fast jeder zehnte Mann in Deutschland wird von Migräneattacken geplagt. Die Erkrankung ist nicht heilbar, jedoch gut behandelbar. Was hilft gegen Migräne?

Nicht verwechseln: Kopfschmerzen und Migräne

Am häufigsten tritt Migräne im Alter zwischen 25 und 45 Jahren auf. Doch es können sogar Schulkinder erkranken. Die Diagnose sollte ein Facharzt stellen, denn es gibt vielfältige Erscheinungsformen von Kopfschmerzen. Migräne geht oft mit hohem Leidensdruck einher, insbesondere wenn die Migräneanfälle mit Schmerzphasen in immer kürzeren Abständen aufeinanderfolgen und Betroffene sich mehr und mehr zurückziehen. Dazu kommt Verunsicherung: Was hilft gegen Migräne?

Typisch ist anfallartig auftretender, einseitiger und oft pulsierender Schmerz, der sich bei Bewegung verstärkt. Hinzu kommen Licht- und Lärmempfindlichkeit. Weitere Begleitsymptome entstehen, weil die Magen-Darm-Bewegung (Peristaltik) eingeschränkt ist: Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Verstopfung. Migräneanfälle kommen mit und ohne Aura vor. Als Aura bezeichnet man die der Attacke unmittelbar vorausgehenden Symptome wie z. B. Sprach- und Sehstörungen. Etwa jeder Fünfte leidet an Migräne mit Aura.

Rabatte für Medikamente

Arzneimittelausgaben stellen einen der wichtigsten Kostenfaktoren im Gesundheitswesen dar. Informieren Sie sich über kostengünstige Alternativen in Ihrer persönlichen Arzneimittelversorgung. So schonen Sie – z. B. im Rahmen von Selbstbeteiligungen – Ihr eigenes Portemonnaie und leisten gleichzeitig einen Beitrag zur Kostenstabilität. Die DKV hat deshalb mit auserwählten Arzneimittelherstellern Rabattverträge geschlossen.

Was hilft gegen Migräne? Medikamente können eine Lösung sein

Die Dauer einer Attacke variiert zwischen wenigen Stunden und drei Tagen. Zur Akuttherapie werden Schmerzmittel (Analgetika) eingesetzt. Bei leichten bis mittelschweren Symptomen helfen rezeptfreie Arzneien aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Naproxen. Sie wirken zugleich entzündungshemmend und bekämpfen somit auch Mikroentzündungen im Gehirn, die für den Schub verantwortlich sind. Migräne entsteht durch eine zu rasche Abgabe von Botenstoffen an die Blutgefäße in der betroffenen Hirnregion. Die Gefäße schwellen an, werden nicht mehr ausreichend durchblutet und entzünden sich. Bei schweren Attacken oder fehlendem Ansprechen von Analgetika werden verschreibungspflichtige Triptane eingesetzt, die unmittelbar auf die Durchblutung der geschwollenen Gefäße einwirken.

Neben innovativen, patentgeschützten Arzneimitteln gibt es inzwischen deutlich günstigere Nachahmerpräparate (Generika). Um die immer steigenden Arzneimittelausgaben weiter zu begrenzen, haben einige Krankenversicherer wie die DKV mit ausgewählten Arzneimittelherstellern Rabattverträge geschlossen.

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Leiden Sie auch an Migräne?

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Hausmittel und unterstützende Maßnahmen gegen Migräne

Migräne kann nicht nur medikamentös behandelt werden. Unterstützend bringen auch Hausmittel Linderung. Pfefferminzöl auf die schmerzenden Stellen aufgetragen, wirkt lindernd und belebend. Ebenso Kälte, etwa als kalte Kompresse an der Stirn. Tee mit Ingwer wird ebenfalls empfohlen. Manche schwören auf Koffein – am besten in Form eines starken, ungezuckerten Kaffees. Allerdings weist die Deutsche Migränegesellschaft darauf hin, dass Koffein bei anderen Patienten Attacken verursachen kann. Auch Koffeinentzug (zum Beispiel am Wochenende) kann demnach auslösend wirken.

Für wen kommt eine Migräneprophylaxe infrage?

Wenn Attacken immer häufiger auftreten und die Lebensqualität sinkt, dann kann der Facharzt eine prophylaktische, also vorbeugende medikamentöse Therapie in Betracht ziehen. Sie soll Häufigkeit, Dauer und Intensität der Attacken verringern. Geeignet sind orale Medikamente wie z. B. Betablocker, Calciumantagonisten oder Antikonvulsiva. Zudem gibt es vorbeugende Medikamente aus einer neuen Substanzklasse. Hierbei handelt es sich um biotechnologisch hergestellte Arzneimittel (Biologika). Die Wirkung setzt jeweils nach einigen Wochen ein. Bei chronischer Migräne haben sich Injektionen mit Botulinumtoxin („Botox“) bewährt.

Migräne: Arzt hölt Tablet in der Hand mit Bild eines Gehirns

Was der Lebensstil bewirken kann

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie empfiehlt Migränepatienten Ausdauersport, das heißt mäßigen, aber konstanten Kraftaufwand, etwa durch Schwimmen oder Radfahren. Ebenfalls diskutiert wird der Einfluss der Ernährung. Histamine, Geschmacksverstärker und Zucker stehen im Verdacht, Attacken zu begünstigen. Es gibt aber bislang keine wissenschaftlich fundierten Belege hierfür.

Fest steht hingegen, dass ausreichende Flüssigkeitszufuhr, am besten in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee, die Durchblutung des Gehirns fördert. Gemieden werden sollte Alkohol. Für Migränepatienten wichtig ist ein ausgewogener Tagesrhythmus mit festen Essenszeiten und ausreichend Schlaf. Änderungen des gewohnten Ablaufs lösen häufig Schmerzattacken aus.

Migräne: mit Schmerzen leben lernen

Zur Unterstützung der Therapie sollten Migränepatienten einen Kopfschmerzkalender führen, der individuelle Auslöser (Trigger) und erfolgreiche bzw. weniger erfolgreiche Gegenmaßnahmen über längere Zeiträume dokumentiert. Häufige Auslöser sind Stress oder Lärm, Wetteränderungen sowie hormonelle Schwankungen bei Frauen. Bei schwerer Migräne empfehlen Experten ein multidisziplinäres Verfahren. Das heißt, neben Medikamenten sollten Entspannungstechniken und Verhaltenstherapie das Stressmanagement und die Schmerzbewältigung verbessern. Denn Migräne bleibt eine chronische Erkrankung, bei der sich die Schmerzen nicht komplett ausschalten lassen.

Kopfschmerzkalender zur Migräne-Dokumentation
Um besser mit Migräne zu leben, ist es eine gute Idee, die Attacken detailliert in einem Kopfschmerzkalender festzuhalten. So lassen sich Symptome eingrenzen und Beschwerden lindern.
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