Dachbegrünung: Lasst Pflanzen sprießen!

Wenn Sie beim Haus- und Garagendach auf Grün setzen, fördern Sie nicht nur Nachhaltigkeit und Vielfalt – Gründächer bringen auch wohnliche Vorteile mit ins Haus.

Bei einem Gründach wird das bestehende Gebäudedach mit verschiedenen Pflanzenarten bepflanzt. Nach einer Weile bildet sich dort ein eigenes Ökosystem mit allen natürlichen Vorteilen. Gründächer sind bei der Zukunft des Wohnens kaum wegzudenken und sollten bei allen Neubauten in Betracht gezogen werden. Auch Altbauten können nachträglich begrünt werden, wenn die Statik es erlaubt.

Die schnelle Frage zum Thema:

Finden Sie, unsere Städte könnten mehr grüne Dächer vertragen?

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Die Vorteile begrünter Dächer

Hausbewohner, Nachbarn, Natur: Es gibt kaum jemanden, der nicht von Dachbegrünung profitiert. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile bepflanzter Dachflächen:

  • Dachabdichtung und Unwetterschutz: Die Pflanzenschicht bildet zusätzlich zu der baulichen Versiegelung eine Schutzdecke vor Regen und anderen Wetterextremen. Die Lebensdauer des Dachs wird verlängert.
  • Klimaregulierung im Haus: Robuste Pflanzen auf dem Dach sorgen im Winter für eine zusätzliche Wärmedämmung und kühlen im Sommer, indem sie die Sonnenstrahlen reflektieren.
  • Verbesserung des Mikroklimas: Grünflächen verbessern die Luftqualität, indem sie Sauerstoff erzeugen und CO2 abbauen. Dazu filtern Pflanzen Umweltgifte wie Feinstaub aus der Luft.
  • Regenwasserabsorption: Wenn Starkregen auf versiegelte, vertrocknete Böden trifft, kommt es zu Überschwemmungen. Pflanzen auf Dächern sorgen für eine Rückhaltung von Regenwasser von bis zu 50 Prozent, was auch die Kanalisation entlastet.
  • Biodiversität: Grüne Dächer bieten Lebensräume für gefährdete Tierarten wie Bienen, Schmetterlinge und Vögel und fördern Naturkreisläufe.
  • Optik: Gräser, Sträucher und Moose sind wesentlich attraktiver als graue Flächen. Ihr Anblick hat auch psychologische Vorteile.

Was spricht gegen eine Dachbegrünung?

Sofern sie baulich machbar sind, gibt es nur wenige Nachteile von grünen Dächern. So sind die Anschaffungskosten höher, als wenn man das Dach „nackt“ lässt.

Der Pflegeaufwand ist je nach Dachgröße und Bepflanzungsart unterschiedlich hoch und muss unter Umständen von Fachleuten durchgeführt werden.

Intensive oder extensive Dachbegrünung?

Wenn Sie eine Dachbegrünung planen, sollten Sie zunächst den Unterschied zwischen den beiden gängigen Arten kennen: extensive und intensive Dachbegrünung.

Extensive Dachbegrünung ist die einfache Form. Sie ist geringer im Aufwand und benötigt weniger Pflege. Hierfür ist lediglich eine dünne Substratschicht notwendig, und es kommen robuste, anspruchslose Pflanzen wie Sedum, Gräser und Moose zum Einsatz. Die Aufbauhöhe beträgt sechs bis maximal 15 Zentimeter, zusätzliche Bewässerung ist nicht notwendig.

Die intensive Dachbegrünung ist aufwendiger, lässt aber auch mehr Pflanzenvarianten und sogar Bäume zu – bei dieser Bauart wird in der Regel von Dachgärten gesprochen. Hier kommt eine dicke Erdschicht auf die Dachoberfläche, auf der die Pflanzen gedeihen können. Die Aufbauhöhe geht hier oft über 25 Zentimeter und die Belastung auf das Gebäude ist höher, weshalb die intensive Dachbegrünung nicht für alle Dächer geeignet ist.

Ist Ihr Zuhause optimal abgesichert?

Wird das begrünte Haus durch Brand oder Unwetter beschädigt, leistet die ERGO nicht nur für die Kosten der Wiederherstellung des Hauses, sondern übernimmt auch Kosten für die Neubepflanzung mit Jungpflanzen.

Darauf ist bei der Dachbegrünung zu achten

Als Erstes sollten Sie die Statik überprüfen, um zu bestimmen, welche Art von Begrünung möglich ist und wie schwer die Belastung der Pflanzsysteme sein kann. Natürlich muss sichergestellt sein, dass auf dem Dach sicher gearbeitet werden kann. Dann ist es wichtig zu wissen, welche Konstruktionsart die Dachfläche hat. Es wird unterschieden zwischen:

  • Kaltdächern oder hinterlüfteten Dächern. Diese haben eine Belüftungsschicht über der Dämmschicht. Kaltdächer können in der Regel nur mit extensiver Begrünung bepflanzt werden, da die Belüftungsschicht durch schwerere Bepflanzung leiden kann.
  • Warmdächern oder nicht durchlüfteten Dächern: Hier liegt die Dachhaut direkt auf der Dämmschicht, es gibt keine Belüftungsschicht. Bei der Begrünung ist eine stabilere Wärmedämmung nötig.
  • Umkehrdächern: Diese sind ähnlich aufgebaut wie Warmdächer, die Dämmschicht liegt hier aber über der Dichtung und nicht darunter. Bei der Begrünung werden sie wie Warmdächer behandelt.

Kleinere Flachdächer, wie etwa von Garagen oder Carports, können Sie mit handwerklichem Geschick auch selber begrünen. Hierfür bieten sich Komplettsysteme an, bei denen die extensive Begrünung bereits vorgepflanzt in quadratmetergroßen Kassetten oder auf Vegetationsmatten kommt. Das Dach muss dann vorher gereinigt und mit verschiedenen Schichten wie Wurzelschutzfolie und gegebenenfalls Substratmatte ausgelegt werden, bevor die Pflanzenschicht darüberkommt. Achten Sie darauf, Aussparungen bei den Dachabläufen zu machen.

Es müssen geeignete Materialien verwendet werden, die eine wurzelfeste Dachabdichtung garantieren und die gewährleisten, dass die Drainageschichten überschüssiges Regenwasser sicher ableiten. Ansonsten kann es zu unerwünschten Feuchtigkeitsschäden im Haus kommen.

Für intensive Dachbegrünung und die Bepflanzung von Schrägdächern ist es ratsam, Experten zurate zu ziehen. Das können Garten- und Landschaftsbauer, Dachdecker oder spezielle Dachbegrünungsunternehmen sein.

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Haltbarkeit und Pflege von Gründächern

Bei extensivem Dachgrün ist lediglich zweimal im Jahr Pflege in Form von Zuschneiden, Düngen und Reinigen notwendig. Intensives Dachgrün kann je nach Bepflanzung öfters Fürsorge brauchen – eben wie ein richtiger Garten.

Korrekt bepflanzt und richtig gepflegt, verlängert das Grün die Lebensdauer des Dachs. Die Lebensdauer der Dachkonstruktion ist bei begrünten Dächern doppelt so lang wie bei einem konventionellen Dach.

Ein Gründach kann 40 Jahre alt werden, es gibt aber auch Dächer, die deutlich älter sind.

Was kostet ein Gründach – und wo gibt es Förderungen?

Die Kosten einer Dachbegrünung hängen unter anderem von der Größe und Art des Dachs, der Bepflanzung, dem Hersteller und weiteren standortabhängigen Faktoren ab.

Extensive Fertigbegrünungen liegen zwischen 25 und 50 Euro pro Quadratmeter (ohne Handwerkerkosten), für intensive Begrünung sollte mit dem Doppelten gerechnet werden. Je nach Aufwand, Pflanzenauswahl und Zusatzleistungen wie automatischen Bewässerungssystemen kann der Preis natürlich auch höher sein.

Bei den Berechnungen der Anschaffungskosten sollte man auch beachten, dass Pflanzen auf dem Dach langfristig Einsparungen ermöglichen. Durch die zusätzliche Dämmschicht entweicht bis zu zehn Prozent weniger Wärme im Winter, was entsprechend Heizkosten spart. Dazu kommt der unschätzbare Nutzen für die Umwelt.

Es gibt auch Fördermöglichkeiten für die Dachbegrünung. So können Sie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) einen Zuschuss für die Dachsanierung, beziehungsweise Dachdämmung von bis zu 15 Prozent der förderfähigen Ausgaben beantragen. Und bei der KfW können Sie im Rahmen des Wohngebäude-Kredits 261 einen Förderkredit mit niedriger Rückzahlungsrate erhalten.

Dabei ist zu beachten, dass die Förderanträge vor der Beauftragung der baulichen Veränderung eingereicht sein müssen. Darüber hinaus können Sie sich immer über aktuelle Förderprogramme in Ihrer Kommune informieren.

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