Den Kamin richtig heizen

Loderndes Feuer im Kamin sorgt für heimelige Wärme. Was Sie beachten sollten, um Ihren Kamin richtig zu heizen. Mit unseren Tipps werden Sie lang anhaltende Freude an Feuer und Flamme haben.

1. Kamin mit Holz oder Kohle heizen: verschiedene Ofentypen

Kamine sorgen für eine entspannte, heimelige Atmosphäre zu Hause. Die Strahlungswärme, die ein Ofen abgibt, gilt als besonders wohltuend. Welcher Ofentyp für Sie in Frage kommt, hängt von den Gegebenheiten zu Hause und von Ihren persönlichen Vorlieben ab.

Grundofen

Grundofen: speichert Wärme besonders gut

Als Grundofen oder Speicherofen wird eine Feuerstätte bezeichnet, die die in relativ kurzer Zeit erzeugte Wärme über längere Zeit speichert. Der Befeuerung folgt der „Zeitbrand“. Dabei gibt der Grundofen über Stunden die Wärme dosiert an den umgebenden Wohnraum ab. Der Name Grundofen rührt daher, dass die Feuerung am niedrigsten Punkt im Brennraum (dem „Grund“) stattfindet. Ein Kachelofen kann ein Grundofen sein, der mit Kacheln verkleidet ist. Er kann aber auch andere technische Grundlagen haben, wie zum Beispiel ein Warmluft- oder Konvektionsofen.

Kaminofen

Kaminofen: für nachträgliche Montage geeignet

Ein Kaminofen, auch Schwedenofen genannt, wird mit Holz befeuert und hat eine geschlossene Brennkammer. Hergestellt wird er aus Stahl oder Gusseisen. Fenster aus Glaskeramik bieten freie Sicht auf das Feuer. Ein Schwedenofen steht neben oder vor dem Kamin, mit dem er durch ein Ofenrohr verbunden ist. Er ist also nicht eingebaut und kann auch nachträglich montiert werden.

Offener Kamin

Offener Kamin: Einschränkungen beim Gebrauch

Offene Kamine dürfen nur gelegentlich genutzt werden – nicht öfter als an acht Tagen pro Monat für je maximal fünf Stunden. Größter Nachteil ist die schwache Wärmeleistung. Der Wirkungsgrad liegt meist unter 25 Prozent. Moderne Öfen hingegen schaffen bis zu 90 Prozent. Offene Kamine lassen sich jedoch mit Kaminsätzen nachrüsten. So entsteht eine geschlossene Feuerstätte mit höherem Wirkungsgrad. Dann dürfen sie auch täglich befeuert werden.

Dauerbrandofen

Dauerbrandofen: anhaltende Wärme mit Kohle

Ein Dauerbrandofen ist ein Kaminofen, der für die Verbrennung von Kohle geeignet und dafür zugelassen ist. Er muss bei der Verbrennung von Kohle mit einer vorgegebenen Nennwärmeleistung mindestens vier Stunden lang die Glut halten können. Eine trichterförmige Gussmulde sorgt dafür, dass die Kohle automatisch nachrutschen kann. Ein Dauerbrenner kann zwar auch mit Holz befeuert werden, erreicht dann aber nicht die optimalen Verbrennungswerte.

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2. Kamin richtig heizen: Was Sie über das Holz für den Kaminofen wissen müssen

Im Holzofen dürfen nur raucharme Brennstoffe in Form von Holzscheiten und Briketts verbrannt werden. Am besten eignet sich trockenes Buchenholz. Wenn Sie Eiche, Fichte oder Lärche verbrennen, sollten Sie für eine schöne Flamme Buchenholz beimischen. Als Anmachholz eignet sich Weichholz, z. B. Fichte oder Kiefer. Es brennt sehr schnell und entwickelt besonders gut Hitze. Je dünner das Anmachholz, desto besser. Etwa fingerbreite Holzstücke sind optimal.

Nur trockenes Holz verfeuern

Verwenden Sie nur trockenes Brennholz mit einer Restfeuchte von maximal 20 Prozent. Diese erreicht das Holz nach etwa zwei Jahren Lagerzeit. Wenn Sie zu feuchtes Holz verbrennen, entstehen durch zusätzliches Verdampfen hohe Energieverluste. Außerdem kann es zu Schäden am Kamin führen. Zu trockenes Brennholz ist ebenfalls ungünstig, da es besonders schnell verbrennt. Mit einem Holzfeuchtemessgerät können Sie ganz einfach die Restfeuchte im Brennholz bestimmen.

Vorschriften: was nicht in den Ofen darf

Nicht alles, was leicht brennt, darf auch im Kamin verfeuert werden. Nicht in den Kaminofen dürfen feuchtes Holz (Restfeuchte über 20 Prozent), lackiertes, laminiertes, imprägniertes oder kunststoffbeschichtetes Holz sowie mit Holzschutzmitteln behandeltes Holz. Auch Hausmüll, Papierbriketts und brennbare Flüssigkeiten haben nichts im Kaminofen zu suchen. Die Verbrennung nicht zulässiger Brennstoffe verstößt zum einen gegen das Bundesimmissionsschutzgesetz. Zum anderen beeinträchtigt es die Lebensdauer des Kaminofens und des Schornsteins.

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Wie Sie Brennholz richtig lagern

Lagern Sie Ihr Brennholz so trocken und luftig wie möglich, am besten auf einer luftdurchlässigen Unterlage in einem überdachten Unterstand. Zwischen den Holzscheiten sowie zwischen Holz und Rückwand sollte Luft zirkulieren können. Stapeln Sie das Holz mit der Stirnseite nach vorne, sodass es noch besser trocknen kann. In Kellerräumen sollten Sie nur bereits trockenes Holz lagern und den Raum gut belüften.

Wenig Lagerplatz? Die Lösung: Briketts aus Holz

Holzbriketts sind ideal, wenn Sie keine großen Lagerflächen für das Brennholz zur Verfügung haben. Abfälle der Holzindustrie, zum Beispiel Hobelspäne oder Sägemehl, werden maschinell zu gleichmäßigen Briketts gepresst. Legen Sie sich eine gute Mischung zu: Nadelholz-Briketts eignen sich gut zum Entfachen des Feuers. Briketts aus Harthölzern hingegen halten die Glut länger und sorgen für lang anhaltende Wärme in Ihrem Kaminofen.

3. Kamin richtig anzünden: So gelingen Feuer und Flamme

Nur wenn Sie Ihren Kamin richtig heizen, haben Sie Freude an Feuer und Flamme. So geht’s: Starten Sie mit einem flachen Holzscheit, das Sie auf den Kaminofenboden legen. Darauf legen Sie ein bis zwei Anzündhelfer oder ein wenig Reisig. Stapeln Sie das Anmachholz kreuzweise rund um das Holzscheit auf. Entfachen Sie nun das Feuer. Erst wenn die Flammen gerade erloschen sind und sich eine Glut gebildet hat, legen Sie Brennholz nach.

Optimale Verbrennung: Auf die Luftzufuhr kommt es an

Für eine vollständige Verbrennung mit lebhafter Flammenbildung braucht das Feuer ausreichend Sauerstoff. Bei zu geringer Luftzufuhr schwelt das Feuer nur leicht oder geht sogar aus. Für die Luftzufuhr beim Anheizen öffnen Sie den Luftregler des Ofens komplett oder lassen Sie die Feuerraumtür kurz angelehnt. Sobald das Feuer mit großer, heller Flamme brennt, drosseln Sie die Luftzufuhr.

Asche: natürlicher Mineraldünger

Grundsätzlich gehört kalte Asche in die Restmülltonne. Wer einen Garten hat, kann mit der Asche auch seine Pflanzen und den Rasen düngen. Spurenelemente und Mineralstoffe in der Asche sind ein natürlicher Dünger. Allerdings sollten Sie die Asche nur in kleinen Mengen verwenden – und keinesfalls für das Gemüsebeet, da auch Schwermetalle enthalten sein können.

Kamin richtig anzünden

4. Bedingungen für das Heizen mit einem Ofen

Vor dem Kauf oder Bau eines Ofens müssen Sie einiges beachten. Wenden Sie sich dazu am einfachsten an Ihren Bezirksschornsteinfeger. Er kann genaue Angaben machen, was möglicherweise verändert werden muss und welche Genehmigungen Sie brauchen, um einen Kamin zu installieren. Ist der Ofen montiert, muss er vor dem ersten Befeuern vom Kaminkehrer abgenommen werden.

Wo darf ein Kaminofen stehen?

Um den Brandschutz zu gewährleisten, gelten bei Wand, Boden und Decken aus nicht brennbarem Material Mindestabstände: 20 cm zwischen Ofen und der Aufstellwand, ebenso zu den Seitenflächen. Hat der Kaminofen seitliche Scheiben, vergrößert sich der Mindestabstand auf 65 cm. Das Ofenrohr darf nicht näher als 20 cm zu nicht brennbaren Decken installiert werden, bei brennbaren Decken sind es 45 cm. Brennbare Materialien müssen mindestens 80 cm von der Ofentür entfernt sein – dazu zählen auch das Brennholz, Türzargen und Möbel.

Brandschutz: So schützen Sie den Boden vor Brandlöchern

Rund um eine Feuerstätte ist ein feuerfester Bodenbelag Pflicht. Bodenschutzplatten aus Glas, Metall oder Naturstein schützen vor Brandflecken durch Funkenflug oder herausfallende, brennende Holzteile. Ausgehend von der Brennrauminnenkante, muss die Bodenplatte mindestens 30 cm über jede Kaminseite herausragen, vor der Ofentür mindestens 50 cm. Weitere Informationen im Beitrag Brandschutz.

Feuerstättenschau durch den Schornsteinfeger

Zweimal innerhalb von sieben Jahren, im Abstand von mindestens drei Jahren, führt der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger eine Feuerstättenschau durch. Er überprüft dabei die Dichtigkeit der Feuerungsanlage sowie die Verbrennungsluftversorgung, sucht nach Verschleißspuren und begutachtet die Umgebung des Ofens. Anschließend erhalten Sie mit dem Feuerstättenbescheid eine Liste mit Angaben, welche Arbeiten in welchen Zeitabständen von einem Kaminkehrer durchzuführen sind.

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