Reinigen ohne Chemie

Bei Haushaltsreinigungsmitteln haben Sie heutzutage die Qual der Wahl. Doch viele Produkte gelten als nicht umweltfreundlich. Sie wollen ohne Chemie reinigen? Dann nutzen Sie die alten Hausmittel – die sind wieder stark im Kommen.

Wie wunderbar, wenn Wohnung oder Haus nach dem Großputz blitzen und duften. Aber Vorsicht bei der Hausarbeit. Wussten Sie, dass sich mehr als ein Drittel aller Unfälle im Haushalt ereignen? Die häufigste Unfallursache sind Stürze. Viele davon passieren in der Küche und im Garten. Wichtig hierbei: Wer sich bei der Arbeit im eigenen Haushalt verletzt, ist nicht durch die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. Diese deckt nur Unfälle während der Berufsausübung und auf dem direkten Hin- und Rückweg zur Arbeitsstelle sowie Berufskrankheiten ab. Für Unfallgefahren außerhalb des Berufslebens braucht es eine private Unfallversicherung. Zu bedenken beim Putzen in den eigenen vier Wänden ist noch ein weiterer Aspekt. Die zahllosen Spezialreinigungsmittel in den Supermarkt- und Drogerieregalen locken nämlich hauptsächlich mit Hygiene, einfacher Anwendung und schnellem Erfolg. Was dabei oft auf der Strecke bleibt, sind Aspekte wie Auswirkungen auf die Gesundheit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Daher setzen immer mehr Verbraucher auf Hausmittel wie Essig, Zitrone, Soda und Natron. „Reinigen ohne Chemie“ ist hier das Motto.

Reinigen ohne Chemie mit Essig, Zitrone, Soda, Natron und Kernseife

Der große Vorteil von Essig, Zitrone, Soda, Natron und Kernseife: Sie sind natürlich, dennoch wirkungsvoll und zudem vielseitig einsetzbar. Darüber hinaus sparen Sie viel Geld. Laut einer Schätzung des Onlineportals
utopia.de kosten die natürlichen Zutaten einer Abflussrohrreinigung (Soda und Essig) weniger als 20 Cent. Bei einer Dosis fertigen Rohrreinigers wären Sie mit mindestens 75 Cent dabei.

  • Essig und Essigessenz haben eine antibakterielle Wirkung. Sie dienen als Entkalker (Achtung: nicht bei Siebträger-Kaffeemaschinen verwenden!), Allzweckreiniger und in kleiner Dosis sogar als Weichspüler.

Weichspüler selber machen

Als natürlicher Weichspülerersatz dienen 30 ml Essig (keine Essenz!) oder 1–2 Teelöffel Zitronensaft (nur für helle Wäsche). Zudem können Sie mit folgenden Zutaten Ihren eigenen Weichspüler herstellen:

  • 5 Esslöffel Zitronensäure (Pulver)
  • 1 Liter Wasser
  • 20 Tropfen ätherisches Öl (zum Beispiel Zitrone oder Lavendel)
  • 20 Tropfen Teebaumöl
  • 1 leere (Weichspüler-)Flasche m-it 1 Liter Fassungsvermögen

So geht’s:
Geben Sie Zitronensäure und Wasser mithilfe eines Trichters in die leere Flasche. Träufeln Sie ätherisches Öl und Teebaumöl hinein. Sobald sich die Zitronensäure aufgelöst hat, ist der Weichspüler einsatzbereit.

Die schnelle Frage zum Thema:

Reinigen Sie auch lieber ohne Chemie?

Reinigen Sie auch lieber ohne Chemie?

  • Ein ähnliches Multitalent ist Zitronensäure, die zudem hilft, gelbliche Flecken aus weißer Wäsche zu entfernen. Auch eingebrannte Töpfe und Pfannen bekommt man mit ihr wieder sauber.
  • Bleichende und fettlösende Wirkung hat auch Soda (oft „reine Soda“ oder „Waschsoda“ genannt). Zusammen mit Essig dient Soda darüber hinaus als Abflussreiniger. Übrigens: Der Einwand, dass sich saurer Essig und alkalisches Soda neutralisieren, stimmt zwar. Entscheidend für den Reinigungseffekt ist aber die dabei entstehende Kohlensäure.
  • Natron, auch als Speisesoda bekannt, ist der Alleskönner unter den Hausmitteln. Es dient als Allzweck-, Backofen- und Teppichreiniger. Selbst Fliesenfugen werden damit sauber. Und mit etwa 100 Gramm Natron können Sie sich ein wunderbar basisches Entspannungsbad zaubern.

Allzweckreiniger selber machen

Als sehr effektiv gelten Reiniger auf Natron-Basis. Für etwa 250 ml benötigen Sie:

  • 1 Teelöffel Natron
  • 1 Teelöffel geriebene Kernseife
  • 1 Spritzer Zitronensaft
  • 1 Tasse warmes Wasser
  • 1 Sprühflasche
  • optional einige Tropfen ätherisches Öl (ideal, weil antibakteriell, antiviral und antifungal wirkend, sind Eukalyptus, Lavendel oder Teebaum)

So geht’s:
Geben Sie Kernseife und Wasser in einen kleinen Topf. Erwärmen Sie den und rühren Sie die Mischung gründlich mit einem Schneebesen durch, bis die Kernseife aufgelöst ist. Lassen Sie den Mix etwas abkühlen und geben Sie alle weiteren Zutaten hinzu. Füllen Sie den fertigen Reiniger in eine Sprühflasche.

 

  • Als Hausmittel oft unterschätzt wird Kernseife. Diese enthält im Gegensatz zu normaler Seife kein überschüssiges Fett und keine Zusätze wie Farb- oder Duftstoffe. Zudem ist sie alkalischer und hat dadurch eine stärkere Reinigungswirkung. Mit Kernseife können Sie verschiedenste Reinigungs- und Pflegemittel herstellen, Flecken vorbehandeln und sich sogar die Zähne putzen.

Alle diese Mittel gibt es in jeder gut sortierten Drogerie.

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Reinigen ohne Chemie

Backofen reinigen ohne Chemie

Sie kennen das: Trotz achtsamer Handhabung bilden sich in Ihrem Backofen nach einiger Zeit verkrustete Rückstände. Diese können Sie auch ohne chemische Keulen entfernen – und dabei sogar Geld sparen. Alles, was Sie brauchen, sind Backpulver (oder alternativ Weinsteinbackpulver), Zitrone oder Essigessenz.

Reinigen mit Backpulver:

  • Mischen Sie ein Päckchen Backpulver mit drei Esslöffeln Wasser zu einer cremigen Paste.
  • Tragen Sie diese auf die verkrusteten Speisereste auf und lassen Sie diese circa 30 Minuten einwirken, gegebenenfalls unterstützt durch Wärme. Heizen Sie dafür den Backofen auf 50 Grad.
  • Wenn die Paste getrocknet ist, können Sie sie mit einem feuchten Tuch abwischen.

Dampfreinigung mit Zitrone:

  • Mischen Sie in einer Auflaufform den Saft mehrerer Zitronen mit einem halben Liter Wasser.
  • Stellen Sie die Form bei 120 Grad etwa eine Stunde in den Backofen. Es entsteht Wasserdampf, der Fettschmutz und Verkrustungen löst.
  • Wischen Sie den noch warmen Backofen mit einem feuchten Lappen aus.
  • Angenehmer Nebeneffekt: Die Zitronensäure neutralisiert auch unangenehme Gerüche.

Intensivreinigung mit Essigessenz:

  • Für hartnäckige Verkrustungen mischen Sie Essigessenz mit Spülmittel.
  • Wischen Sie mit einem in dieser Mischung getränkten nassen Küchenschwamm über die verkrusteten Stellen, bis es schäumt. Es ist ratsam, dabei Einweghandschuhe, zum Beispiel aus Naturlatex, zu tragen.
  • Lassen Sie den Schaum bei circa 50 Grad einwirken.
  • Wischen Sie den Backofen mit einem feuchten Lappen sauber. Wiederholen Sie notfalls diese Prozedur.

Backofenreiniger selber machen

Sie benötigen dafür:

  • 50 ml Bio-Spülmittel
  • 250 g Natron
  • 250 ml Wasser

Geben Sie den Mix in eine leere Spülmittelflasche und schütteln Sie
den Inhalt vor Gebrauch. Zum Behandeln den Mix großzügig auf den Flächen verteilen und den Ofen auf circa 100 Grad aufheizen. Damit
der Mix an den Seiten nicht herunterläuft, können Sie einen damit getränkten Baumwolllappen zwischen die Einschübe schieben. Nach
30 Minuten Einwirkungszeit können Sie den Ofen abkühlen lassen und
die Verkrustungen abwischen.

 

Nicht ohne Chemie? Dann wenigstens bio.

Zwar lassen sich aus diesen Hausmitteln alle möglichen Reiniger herstellen, doch nicht jeder hat Zeit und Muße für ein privates „Labor“. Eine umweltfreundliche Alternative sind Bio-Putzmittel. Diese verzichten zum Beispiel auf Tenside auf Erdölbasis, allergene Duft- und Konservierungsstoffe sowie Enthärter oder Bleichmittel. Alle gängigen Marken geben detaillierte Informationen zu ihren Inhaltsstoffen. Herkömmliche Putzmittel beschränken sich oft auf Hinweise wie „unter 5 % nichtionische Tenside, Duftstoffe“. Achtung: Bei Reinigungsmitteln sind die Begriffe „bio“ und „öko“ nicht geschützt. Es lohnt sich also in jedem Fall, die Produktinformationen genauer zu studieren. Auch bei Bio- und natürlichen Putzmitteln gilt: Vorsicht bei der Dosierung, lieber Handschuhe tragen, nicht direkt einatmen! So bleibt Ihnen das gute Gefühl auch nach dem Putzen.

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