Wärmepumpe einbauen – für wen lohnt sich die Anschaffung?

Ob Neubau oder bestehendes Haus: Eine Wärmepumpe einzubauen, lohnt sich fast immer. Denn sie bietet viele Vorteile: Sie liefert umweltfreundliche Energie, der Schornsteinfeger wird überflüssig, und es winken staatliche Förderungen beim Heizungstausch.

Für wen ist eine Wärmepumpe als alternative Wärmequelle sinnvoll?

Eine Wärmepumpe ist für alle Hausbesitzer geeignet, die langfristig Heizkosten sparen wollen und Wert auf Umweltschutz legen. Denn sie ist weit energiesparender als zum Beispiel eine Ölheizung. Ein weiteres Argument für alternative Heizsysteme: Fossile Brennstoffe sind nur begrenzt vorhanden.

Prinzipiell ist eine Wärmepumpe auch in Altbauten möglich. Wichtig ist allerdings die Vorlauftemperatur – also die Temperatur des Wassers, das den Heizkörpern zugeführt wird. Eine Wärmepumpe arbeitet vor allem dann effektiv, wenn die Vorlauftemperatur niedrig ist und die Heizkörper über eine größere Fläche verfügen (am besten Fußbodenheizung, aber auch Wand- oder Deckenheizung). Die Vorlauftemperatur ist oft in alten, ungedämmten Häusern jedoch hoch. Darum sollten Altbauten zunächst gut gedämmt werden. Doch auch mit den vorhandenen Heizkörpern können Wärmepumpen in Altbauten erfolgreich arbeiten. Dazu muss die Wärmepumpe sorgfältig geplant, installiert und eingestellt werden.

Das Alter des Hauses spielt dabei also nicht unbedingt die entscheidende Rolle. Für Neubauten ab 2021 legt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) fest, dass neue Heizungsanlagen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Und genau das leistet eine Wärmepumpe.

Die schnelle Frage zum Thema:

Haben Sie schon über den Einbau einer Wärmepumpe nachgedacht?

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Welche Arten von Wärmepumpen gibt es?

Nicht alle Wärmepumpen arbeiten gleich. Je nach Bauart greifen sie auf unterschiedliche Energieträger zu, um Heiz- und Warmwasser zu produzieren. Dies sind die gebräuchlichsten Arten von Wärmepumpen:

Luft-Wasser-Wärmepumpen

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt die Energie aus der Umgebungsluft, also aus der Luft von außen oder aus dem Raum. Die Wärme wird an einen Wärmeübertrager, einen sogenannten Verdampfer, weitergeleitet, in dem ein Kältemittel zirkuliert. Die bei der Verdampfung freigesetzte Wärme wird komprimiert, damit sie für die Erwärmung von Heiz- und Warmwasser ausreicht.

Sole-Wasser-Wärmepumpen

Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe zieht die Energie aus dem Erdreich. Eine Methode, um die Wärme für die Wärmepumpe bereitzustellen, ist die oberflächennahe Verlegung von Erdkollektoren, die die thermische Energie aufnehmen. Eine andere Methode sind Erdsonden, die senkrecht oder schräg in die Erde eingebracht werden und die thermische Energie aus 40 bis 100 Meter Tiefe gewinnen. Sonden brauchen weniger Platz als Erdkollektoren, sind aber aufwendiger zu installieren.

Wasser-Wasser-Wärmepumpen

Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe nutzt die Energie aus dem Grundwasser, das über das ganze Jahr eine konstante Temperatur von über zehn Grad Celsius hat. Für den Einbau einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe müssen die Wasserzusammensetzung und die Wassermenge stimmen und der Wasserschutz muss gewährleistet sein. Gerade beim Neubau eines Hauses ist es sinnvoll, in ein modernes und umweltfreundliches Heizsystem zu investieren.

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Welche technischen Voraussetzungen sind zum Einbauen einer Wärmepumpe notwendig?

Viele fragen sich, ob ihre bestehende Immobilie überhaupt die technischen Voraussetzungen mitbringt, um eine Wärmepumpe einzubauen. Dazu gilt es zunächst zu prüfen, wie hoch die Vorlauftemperaturen bei kalten Außentemperaturen sind. Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur, die das Heizwasser nach dem Erhitzen durch die Wärmepumpe aufweist. Dieses erwärmte Wasser läuft in die Heizkörper und gibt dort die Wärme in den Raum ab. Je weniger stark das Heizwasser erwärmt werden muss, umso effektiver ist das Heizsystem.

Die Höhe der Vorlauftemperatur hängt zum einem vom Zustand des Hauses ab: Je schlechter die Dämmung, umso teurer wird es. Darüber hinaus entscheiden die Größe und Art der vorhandenen Heizkörper über die Verbrauchskosten. Am wirtschaftlichsten sind Wärmepumpen in Verbindung mit Flächenheizungen, also Fußboden-, Wand- oder Deckenheizungen. Diese benötigen nur eine Vorlauftemperatur von rund 35 Grad Celsius.

Wenn Sie sich für eine Wasserwärmepumpe entscheiden, muss Ihr Grundstück so groß sein, dass zwei Brunnenschächte gebohrt werden können. Zudem muss geprüft werden, ob eine ausreichende Tiefe der Bohrungen möglich ist. Für eine Erdwärmepumpe benötigen Sie die Genehmigung der Unteren Wasserbehörde, um Bohrlöcher anzubringen. Eine Luftwärmepumpe ist relativ laut, daher ist hier eventuell eine Geräuschdämmung nötig.

Wärmepumpe einbauen – wie aufwendig ist das?

Je nachdem, für welche Art von Wärmepumpe Sie sich entscheiden, unterscheidet sich die Art der Installation. Die Planung und der Einbau von Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen dauern oft mehrere Monate. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind hingegen in wenigen Tagen installiert.

Für Luft-Wasser-Wärmepumpen benötigen Sie nur einen ebenen Untergrund für die Aufstellung sowie eine Hauseinführung, um das erwärmte Wasser nach innen zu leiten. Werden Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Erdsonden betrieben, sind aufwendige Bauarbeiten, diverse Gutachten und Genehmigungen nötig, bis die Sonde tief genug ins Erdreich eingebracht wurde. Bei Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Erdkollektoren müssen Kollektorgräben in der Gartenfläche angebracht werden.

Für Wasser-Wasser-Wärmepumpen werden zwei Brunnen gegraben und eine Brunnenpumpe installiert, über die das Wasser aus dem Erdreich angesaugt und wieder zurückgeleitet wird. Vorher müssen Sie eine Grundwasseranalyse und eine Genehmigung der Wasserbehörde einholen. Die behördlichen Genehmigungen und die Erdbohrungen bis 20 Meter Tiefe dauern in der Regel sechs bis acht Monate.

Was kostet das Einbauen der Wärmepumpe?

Ein fester Preis für das Einbauen der Wärmepumpe lässt sich schlecht nennen. Eine Modernisierung kann von 15.000 bis 30.000 Euro betragen, je nach Aufwand auch mehr. Die Anschaffungskosten hängen unter anderem vom bestehenden Heizungssystem ab. Ist zum Beispiel der Ausbau einer alten Ölheizung nötig, erhöht dies den Preis.

Des Weiteren hat die Wahl des Wärmeerzeugers Einfluss auf die Umrüstungskosten. Am günstigsten ist es, wenn die Wärmepumpe mit Luft betrieben wird. Teurer wird es, wenn Grundwasser oder Erde die Wärmequelle ist, denn dann sind eventuell Arbeiten am Erdreich notwendig. Wer seine bestehende Heizung austauschen und dafür eine Wärmepumpe einbauen will, sollte prüfen, ob die Investitionskosten förderfähig sind. Eine finanzielle Förderung im Rahmen einer Komplettsanierung im Altbau ist durch die KfW, die Kreditanstalt für Wiederaufbau, möglich. Für Einzelsanierungsmaßnahmen gibt es die Förderung BEG EM vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Bei der Sanierung von Altbauten sind zudem Steuerersparnisse – alternativ zu den Förderungen bei KfW und BAFA – von Interesse.
Übrigens: Die Wartungskosten sind bei Wärmepumpen geringer als bei anderen Heizungen. Eine Wartung sollte alle ein bis zwei Jahre erfolgen und kostet je nach Art der Pumpe zwischen 150 und 300 Euro. Der Besuch des Schornsteinfegers entfällt bei reinen Wärmepumpen-Systemen.

Ist Ihr Zuhause gut abgesichert?

Mit der ERGO Wohngebäudeversicherung können Sie für Ihr Haus Ihren persönlichen Schutz umfangreich zusammenstellen – individuell und flexibel. Wir versichern auch Ihre Technik im Gebäude und auf dem Grundstück – z. B. Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen, Wallboxen oder elektrische Haussteuerung.

Häufige Fehler beim Einbau einer Wärmepumpe

Der Einbau einer Wärmepumpe ist eine komplexe Angelegenheit. Daher sollten Sie am besten frühzeitig einen Fachmann ins Boot holen. Ansonsten laufen Sie Gefahr, gravierende Fehler zu machen.

Zum einen muss die Wärmepumpe vor dem Einbau richtig dimensioniert werden. Dazu muss eine Heizlastberechnung durchgeführt werden, die anzeigt, wie viel thermische Energie dem Gebäude zugeführt werden muss, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Notwendig für die Berechnung ist unter anderem der Verbrauch der alten Heizung sowie die Nutzungsgewohnheiten und die Anzahl der Hausbewohner.

Ein häufiger Fehler ist zudem die falsche Berechnung des Warmwasseranteils. Wie viele Wasserhähne gibt es im Haus? Und wie werden diese von wem benutzt? Ändert sich vielleicht in Zukunft die Zahl der Benutzer in Ihrem Haus? Auch über den Aufstellort für die Wärmepumpe sollten Sie sich frühzeitig Gedanken machen, weil eine Umsetzung oder eine Demontage teuer wird. Prüfen Sie vorab alle Voraussetzungen und Vorschriften zum korrekten Aufstellort. Vor- und Rücklaufleitungen sollten Sie so kurz wie möglich halten, um Wärmeverluste zu vermeiden.

Wenn Sie die staatliche Förderung für Wärmepumpen in Anspruch nehmen wollen, müssen Sie vorab einen hydraulischen Abgleich vornehmen lassen, damit alle Heizkörper im Haus mit dem gleichen Energieaufwand beheizt werden. Fehler in der Anlagenhydraulik können im Nachhinein nur mit viel Aufwand beseitigt werden.

Wie viel Strom verbraucht eine Wärmepumpe?

Wie viel Strom eine Wärmepumpe benötigt, hängt vor allem von der Wärmequelle ab: Luftwärmepumpen haben generell einen höheren Verbrauch als Erd- und Wasserwärmepumpen. Weitere Faktoren für die Höhe des Stromverbrauchs sind die Wohnfläche, die beheizt werden muss, ob es sich um einen Altbau oder einen Neubau handelt, wie gut die Dämmung des Gebäudes ist und wie viel warmes Wasser der Haushalt produziert. Die benötigte Heizlast kann ein Experte bestimmen.

Außerdem hängt der Stromverbrauch von der Leistung der Pumpe ab. Ein Beispiel: Bei einer zwölf Kilowatt starken Pumpe beträgt der jährliche Stromverbrauch für 100 Quadratmeter Wohnfläche etwa 6.000 bis 6.500 kWh. An kalten und langen Wintertagen kann es auch mehr sein. Eine Kennzahl bei der Effizienz einer Wärmepumpe ist immer auch die Jahresarbeitszahl: Je höher diese ist, umso effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Die Jahresarbeitszahl berechnet sich unter anderem aus der Art der Wärmequelle – Luftwärmepumpen sind grundsätzlich weniger wirtschaftlich als Wasserwärmepumpen –, der Vorlauftemperatur, der Dämmung, dem Außenklima und dem individuellen Wärmebedarf.

Haben Sie alle Kosten von der Umrüstung bis zum Verbrauch berechnet, können Sie entscheiden, ob es sich lohnt, eine Wärmepumpe einzubauen. Langfristig ist dies bei den meisten Häusern der Fall.

Wie werden Wärmepumpen versichert?

Feuer, Blitzschlag, Sturm, Leitungswasser und Überspannung können Ihre Wärmepumpe schädigen. Um sich gegen die finanziellen Folgen abzusichern, sollten Sie Ihre Wärmepumpe über Ihre Wohngebäudeversicherung schützen. Eine Wohngebäudeversicherung versichert das gesamte Gebäude einschließlich aller fest eingebauten Gegenstände, also auch Heizanlagen. ERGO bietet noch mehr: die Absicherung von Wärmepumpen, Solarzellen und Wallboxen.

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