Ladungssicherung im Pkw – so verstauen Sie richtig

Ob entrümpeln, umziehen oder einkaufen: Mit dem Auto lassen sich viele Dinge schnell von A nach B transportieren. Doch für die richtige Ladungssicherung im Pkw sollte man sich etwas Zeit nehmen.

Schon eine scharfe Bremsung kann bei falscher oder ungesicherter Beladung gefährliche Folgen für die Fahrzeuginsassen haben. Und: Bei mangelhafter Sicherung drohen Bußgelder und Punkte in Flensburg. Wir sagen Ihnen, worauf Sie bei der Ladungssicherung im Pkw achten müssen.

Die Folgen falscher Beladung bei Aufprall und Vollbremsung

Was haben eine aussortierte Schreibtischlampe, ein Sack Gartenerde oder eine Kiste Mineralwasser gemeinsam? Alle können sich bei einer abrupten Bremsung im Auto zu gefährlichen „Geschossen“ verwandeln, wenn sie nicht ausreichend im Innenraum gesichert sind. Eine Unfallgefahr, die sich potenziert, je mehr Dinge ungünstig verteilt oder mangelhaft fixiert sind.

Crashtests ohne Gepäckraumabdeckung oder Gepäcknetz haben gezeigt: Bei einem Auffahrunfall mit 45 km/h können beispielsweise Möbel und schwere Kartons nach vorne fliegen, Vordersitze teilweise aus den Verankerungen reißen und Insassen lebensgefährlich an Kopf oder Wirbelsäule verletzen. Ein nicht transportgesicherter Hund mit 40 Kilogramm Körpergewicht würde bei einem Aufpralltempo von 50 km/h zu einem Zwei-Tonnen-Koloss. Selbst ein auf dem Rücksitz liegendes Handy entwickelt bei dieser Geschwindigkeit ein Schleudergewicht von 15 Kilo.

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Straßenverkehrsordnung: Diese Bestimmungen gelten für die Ladungssicherung im Pkw

Die Rechtslage ist klar: Laut § 22 Straßenverkehrsordnung (StVO) müssen alle Gegenstände, die mit dem Auto transportiert werden, immer gut gesichert sein. Soll heißen: Gepäck oder Ladung darf selbst bei einer Vollbremsung oder einer plötzlichen Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin und her rollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen.
Im Einzelnen gilt:

  • Ein beladener Pkw darf eine Breite von 2,55 Metern und eine Höhe von
    4 Metern nicht überragen (sonst nur mit behördlicher Sondergenehmigung).
  • Bis zu einer Ladungshöhe von 2,5 Metern darf nichts nach vorne hinausragen. Ab 2,5 Metern darf Ladung bis zu 50 Zentimeter nach vorn überstehen.
  • Aus dem Kofferraum herausragende Ladung darf max. 1,50 Meter betragen (Ausnahme: 3 Meter bei Fahrten unter 100 Kilometern). Ab 1 Meter müssen überstehende Gegenstände optisch kenntlich gemacht werden: rotes Schild, rote Fahne oder roter Zylinder mit mindestens 30 Zentimeter Durchmesser und max. 1,50 Meter über der Fahrbahn. Bei Regen, Dämmerung und Dunkelheit sind zusätzlich ein roter Rückstrahler und eine rote Lampe vorgeschrieben.
  • Seitlich herausragende Ladung ab 40 Zentimetern (Stangen sind nicht erlaubt) sind vorn mit weißer und hinten mit roter Leuchte zu kennzeichnen.

Langer Bußgeldkatalog bei Verstößen

Der Bußgeldkatalog bei falscher Ladungssicherung im Pkw ist mit insgesamt 17 Tatbeständen lang – einige davon bringen sogar Punkte in der Flensburger Verkehrssünderdatei mit sich. Es beginnt mit 10 Euro bei einer unzureichend gegen vermeidbaren Lärm gesicherten Ladung. Nicht verkehrssicher verstaute Fracht kostet 35 Euro – wenn dadurch der Straßenverkehr gefährdet wird, schlagen 60 Euro und ein Punkt zubuche. Die Überschreitung der zulässigen Fahrzeughöhe von 4,20 Metern auf Autobahn oder Kraftfahrstraße bedeutet 70 Euro und einen Punkt. Und wer dort mit mehr als 4 Metern die automatische Höhenkontrolle und eine Sperrung des Fahrstreifens auslöst, wird mit dem Höchstsatz von 240 Euro zur Kasse gebeten.

Fahrzeugführer, die aufgrund unsachgemäßer Beladung einen Unfall haben, werden mit 75 Euro und einem Punkt bestraft und müssen im Falle von Personenschäden ggf. mit einer Anklage wegen fahrlässiger Körperverletzung oder Tötung rechnen. Schäden für andere Verkehrsteilnehmer infolge unzureichender Ladungssicherung sind im Pkw durch die Haftpflichtversicherung abgedeckt. Bei Fahrlässigkeit kann die Vollkaskoversicherung die Regulierung eines Schadens am eigenen Fahrzeug allerdings ablehnen.

Tipps für die richtige Ladungssicherung im Pkw

Bei der Beladung des Autos ist zwischen Kofferraum, Innenraum und Dach zu unterscheiden. Am besten beginnen Sie mit dem Packen im Kofferraum an der Rückseite der Rückbank. Klappen Sie die Rückbank nur um, wenn es wirklich nötig ist. Sie ist auch eine schützende Trennwand zwischen den Insassen und der Ladung. Ladegut im Kofferraum sollte außerdem nicht in den Frontbereich ragen.

Starten Sie beim Beladen mit den schwersten Gegenständen: Diese gehören nach unten, am besten in den Fußraum oder zusätzlich gesichert mit Gurten. Nur leichte Gegenstände gehören nach oben.

Ordnen Sie die Fracht möglichst lückenlos an und fixieren Sie sie mithilfe von Ladungssicherungsnetzen oder Gurten. Dazu können Sie Spann- oder Zurrgurte (nicht elastisch!) an vorhandenen Haken und Ösen im Kofferraum fixieren. Schließen Sie dann den Kofferraum und deponieren Sie keine Gegenstände auf der Hutablage.

Gegenstände und Gepäck richtig verpacken und sichern

Für eine optimale Ladungssicherung im Pkw verpacken Sie zerbrechliche Gegenstände (z. B. Geschirr, Gläser) in stabilen Kartons oder wickeln Sie sie in Decken ein und verstauen Sie diese hinter dem Beifahrersitz im Fußraum. Auch lose Kleinteile sollten Sie möglichst in Boxen verpacken. Transportieren Sie zudem keine Glasflaschen im Innenraum.

Damit Sie auch voll beladen sicher unterwegs sind, sollten Sie darauf achten, die Anschnallgurte nicht zu blockieren und die Sicht durch die Fenster nicht zu behindern. Beachten Sie auch immer die Vorgaben zum Reifendruck und zu den Achslasten des Pkw. Und: Die richtige Ladungssicherung gilt natürlich auch für Gepäckstücke, etwa wenn Sie Ihr Auto für den Urlaub packen.

Antirutschmatte bis Zurrgurt: Diese Hilfsmittel sichern Ihre Ladung

Um Ladung sicher und vorschriftsgemäß im und am Pkw zu transportieren, eignen sich je nach Art und Umfang der Beladung verschiedene Hilfsmittel:

  • Antirutschmatte: verhindert, dass Ware im Kofferraum verrutscht.
  • Festverbautes Gitter zwischen Kofferraum und Rücksitzbank (im Kombi): trennt Kofferraum von Innenraum und sollte immer montiert bleiben, z. B. zum Transport von Hunden oder Gegenständen.
  • Ladungssicherungsnetz: wird über mehrere Gegenstände im Kofferraum gespannt und hält diese fest am Boden.
  • Kantenschutzwinkel für Gegenstände: vermeiden scharfkantige Verletzungen von Insassen und Beschädigungen des Interieurs im Auto.
  • Spann- und Zurrgurte: fixieren das Transportgut. Deponieren Sie diese immer im Auto, um auch für den spontanen Bedarf ausgerüstet zu sein.
  • Transportboxen oder spezielle Anschnallgurte für Tiere.

Ladungssicherung auf Dachgepäckträger und im Anhänger

Wenn im Auto zu wenig Stauraum vorhanden ist, kann zusätzlich ein Dachgepäckträger (ggf. mit Dachbox) zum Einsatz kommen. Beachten Sie dabei die maximale Dachlast – diese finden Sie in der Betriebsanleitung Ihres Pkw – und die maximale Zuladung der Dachbox. Nicht vergessen: den Dachaufbau wieder abnehmen, wenn er nicht benötigt wird. Denn auch ohne Dachbox oder Zuladung kann der Aufbau zu einem erhöhten Benzinverbrauch führen.

Für sperrige Gegenstände leistet ein Anhänger gute Dienste. Dieser sollte aber nicht überladen und regelmäßig auf Luftdruck und Befestigung der Räder gecheckt werden. Fahren Sie beim Ziehen eines Anhängers besonders umsichtig und vorausschauend.

Apropos vorausschauend: Bevor Sie nun Ihr gut gepacktes Auto starten, vergewissern Sie sich noch, dass Warndreieck, Erste-Hilfe-Kasten und Warnwesten griffbereit liegen und nicht unter der Ladung „vergraben“ sind. Und: Justieren Sie bei voll beladenem Kofferraum Spiegel und Scheinwerfer nach. Gute Fahrt!

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