Diebstahlschutz fürs Auto: So beugen Sie am besten vor

Mehr als 14.000 Autos werden jährlich in Deutschland gestohlen. Mit technischen Produkten und vorsichtigem Verhalten können Sie einiges zum Diebstahlschutz Ihres Autos beitragen.

Viele Autodiebstähle, hohe Schäden

Morgens schnell ins Auto steigen und dann ab zur Arbeit. Doch wo ist der Wagen? Dort, wo Sie ihn gestern Abend geparkt haben, steht er nicht mehr … Eine Szene, die niemand erleben will – und doch passierte sie 2019 so oder ähnlich über 14.000-mal.

Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) entstand 2019 so ein wirtschaftlicher Schaden von 279,4 Mio. Euro – umgerechnet also 19.600 Euro pro Auto. Autodiebe nehmen besonders hochwertige Pkw, vor allem SUV-Modelle, ins Visier. Und das vor allem in den Metropolen Berlin, Hamburg, Leipzig und Hannover. Dabei stehen nicht unbedingt Neuwagen, sondern auch verstärkt Pkw, die zwischen zwei und drei Jahre alt sind, im Fokus der Langfinger. Bei älteren Modellen ist es für Diebe leichter, die schlüssellose Funktechnik der Keyless-Entry-Systeme zu manipulieren. Bei Neuwagen achten die Hersteller verstärkt auf die Sicherheit der schlüssellosen Systeme.

Die Methoden der Autodiebe

Laut Polizei knacken die Täter die Autos mit unterschiedlichen Methoden: Von eingeschlagenen Seitenscheiben über ausgestochene Türen und Schlösser, aufgehebelte Heckklappen oder beim Probefahren ausgetauschte Zündschlüssel und unterschlagene Mietfahrzeuge bis hin zum Schlüsseldiebstahl beim Wohnungseinbruch oder dem Abfangen von Funksignalen bei Keyless-Entry-Systemen ist das kriminelle Repertoire groß.

Der richtige Schutz für Sie und Ihr Auto

Mit der ERGO Kfz-Versicherung „Smart“ oder „Best“ erleben Sie im Ernstfall keine bösen Überraschungen. Denn bei uns sind alle wichtigen Leistungen serienmäßig enthalten und gehen über den Standard hinaus. Zusätzlich können Sie Ihren individuellen Bedarf mit weiteren Bausteinen absichern. Unser Produkt „Best“ bietet Ihnen dabei alle Möglichkeiten. Wer „Smart mit stärkerer Rückstufung im Schadensfall“ wählt, kann dagegen bares Geld sparen.

Diebstahlschutz fürs Auto: Diese Produkte sorgen für Abschreckung

Neuere Fahrzeuge sind oft schon mit elektronischen Wegfahrsperren ausgerüstet. Trotz aller technischen Weiterentwicklungen der Autohersteller arbeiten Diebe beständig an der Überwindung solcher Systeme. Wer nach zusätzlichen Möglichkeiten sucht, sein Auto zu schützen, findet auf dem Markt zahlreiche mechanische oder elektronische Hilfsmittel zum Diebstahlschutz fürs Auto.

Mechanische Diebstahlschutz-Produkte:

Lenkradkralle

  • verhindert das Lenken
  • wirkt abschreckend
  • Montage umständlich, muss beim Fahren sicher verstaut werden

Parkkralle

  • verhindert das Wegfahren
  • wirkt abschreckend

Ventilwächter (Aufsatz für das Reifenventil)

  • lässt durch die Fliehkraft beim Fahren Luft ab
  • kann schnell gefährlich werden, wenn man vergisst, den Wächter zu entfernen, und der Wagen mangels Reifendrucks ins Schleudern gerät

Lenksäulensperre

  • mechanische Sperre, die die Lenkraddrehung verhindert und den Motorstart unterdrückt
  • Sperre muss vor jedem Verlassen des Fahrzeugs aktiviert werden
  • Einbau ist nur durch einen Fachbetrieb möglich

Gangschaltungssperre

  • verhindert bei eingelegtem Rückwärtsgang das Schalten
  • Einbau nur durch Fachpersonal möglich

Felgenschloss

  • pro Rad wird eine Befestigungsschraube durch eine spezielle Schraube ersetzt, die nur mit einem codierten Steckschloss zu lösen ist
  • Diebe haben Steckschlüssel oft vorrätig

Zusatzschloss (Bolzenriegelschlösser)

  •  verriegelt Tür oder Kofferraum mit langem Bolzen (auch mit elektrischem Antrieb)

Elektronische Diebstahlschutz-Produkte

Strahlenschutz-Etui/Schlüsseldose

  • schirmt Keyless-Schlüssel ab, um so die Funkverlängerung zu verhindern
  • Schutz funktioniert nicht immer zuverlässig
  • nicht jeder Schlüssel passt ins Behältnis
  • führt das schlüssellose Schließsystem ad absurdum

GPS-Tracker zur Ortung

  • ein im Fahrzeug abgelegtes Modul übermittelt per Smartphone oder Tablet den Standort des Fahrzeugs
  • teilweise warnt auch ein automatischer Alarm beim Verlassen einer bestimmten Geo-Zone

Alarmanlage

  • versteckte Elektronik löst bei Erschütterungen, Glasbruch, Neigungsänderung oder Spannungsabfall einen Alarm aus
  • Empfehlung: CAN-Bus-Produkte sind leichter zu montieren und lassen sich durch Original-Fahrzeugschlüssel entschärfen
  • Alarmanlage ist oft anfällig für Fehlalarm und dadurch bei einem tatsächlichen Diebstahl weniger wirksam

OBD-Saver (Onboard-Diagnose-Buchse)

  • abschließbarer Deckel, der das Ausprogrammieren der Wegfahrsperre verhindern soll
  • Einbau nur durch Fachwerkstatt möglich
Diebstahlschutz fürs Auto

Was Autobesitzer bei Diebstahl tun sollten

Sie sind sich sicher, dass Ihr Fahrzeug gestohlen wurde? Dann schnell Kontakt aufnehmen mit der Polizei – dort können Sie zunächst prüfen lassen, ob Ihr Auto vielleicht wegen Falschparkens abgeschleppt wurde. Wenn nicht, geben Sie eine schriftliche Diebstahlanzeige auf und lassen Sie sich diese aushändigen (benötigte Dokumente: Original-Fahrzeugschein und Personalausweis). Danach melden Sie den Diebstahl schnellstmöglich (max. binnen einer Woche) schriftlich Ihrer Versicherung. Kunden der ERGO nutzen dazu am einfachsten die Online-Schadenmeldung.

Im dritten Schritt melden Sie Ihr Auto bei der Kfz-Zulassungsbehörde ab (mit Kopie der Diebstahlsanzeige sowie Fahrzeugbrief und Fahrzeugschein). Haben Sie Ihr Fahrzeug geleast, ist die Leasinggesellschaft oder die finanzierende Bank zu informieren. Last not least: Sollten EC- oder Kreditkarten im gestohlenen Auto gelegen haben, lassen Sie diese umgehend sperren (zentrale Nummer: 116116).

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Auto gestohlen oder aufgebrochen: Was zahlt die Versicherung?

Sowohl Teilkasko- als auch Vollkaskoversicherung sichern einen Diebstahl ab. Zur Schadensregulierung benötigen Sie die Abmeldebestätigung der Zulassungsstelle, die Strafanzeige-Bestätigung der Polizei, die Zulassungsbescheinigungen Teil I und II (Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief im Original), Unterlagen zur Bemessung des Fahrzeugwerts (z. B. Anschaffungsrechnung, Reparatur- und Inspektionsrechnungen) sowie alle vorhandenen Schlüssel des gestohlenen Autos. Eine schriftliche Schadenmeldung ist bei Diebstahl immer notwendig.

Ist das Fahrzeug zum Zeitpunkt des Diebstahls weniger als sechs Monate zugelassen und haben Sie es als Neuwagen gekauft, erstattet die Versicherung den vollen Preis. Ansonsten gilt der Wiederbeschaffungswert des Autos am Tag des Diebstahls (die Höhe legt ein Sachverständiger in einem Gutachten fest). Je nach Tarif Ihrer Kfz-Versicherung ist der Zeitraum der Neupreiserstattung länger.

Wenn Ihr Auto lediglich aufgebrochen, aber nicht gestohlen wird, gilt: Die Kfz-Versicherung kommt grundsätzlich nur für Teile auf, die fest mit dem Fahrzeug verbunden sind (z. B. Radios oder Navigationsgeräte). Im Fahrzeug mitgeführte Wertsachen – diese ohnehin am besten nicht im Auto liegen lassen – sind in der Kfz-Versicherung nicht versichert!

Fazit: Der Mix macht’s bei der Diebstahlsicherung

Machen Sie potenziellen Langfingern den Autodiebstahl so schwer und unattraktiv wie möglich. Es gilt: Jede Minute, die sie länger für die kriminelle Tat benötigen, zählt. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht. Den größten Erfolg verspricht der Mix, die generellen Verhaltensregeln zu beherzigen sowie verschiedene Produkte zum Diebstahlschutz des Autos einzusetzen.

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